воскресенье, 14 апреля 2013 г.

Auseinander entwickeln

Beim Lesen stieß ich auf den Satz:

"Spinoza will seine Gedankenreihen so aufbauen, daß sie sich wie die Glieder der mathematischen Wissenschaft streng auseinander entwickeln."

Da stutzte ich.

Der Sinn ist, vom Kontext und von der Sache her, klar; aber, bei aller Hochachtung vor dem Verfasser: einen solchen Satz würde ich mir nicht gestatten.

Ich meine das 'auseinander entwickeln'. Irgendwas stimmt mit der Intonation nicht. Damit der Sinn herauskommt, der gemeint ist, müßte man die Intonation auf das 'i' im 'entwickeln' legen. Aber das hängt in der Luft; und sowieso liegt die zentrale Bedeutung nicht beim 'entwickeln'.

Instinktiv legt man die Betonung zunächst auf das 'auseinander'; das klingt natürlicher; aber es ist Unsinn, weil dadurch der Satz einen Sinn erhält, der garantiert nicht gemeint ist; und außerdem müßten in dem – auszuschließenden – Fall, daß det so gemeint ist, die beiden Wörter zusammengeschrieben werden: 'auseinanderentwickeln'.

Es fiel mir dann auch ein, wie der Satz inhaltsgerecht lauten müßte; und zwar wäre das:

'Spinoza will seine Gedankenreihen so aufbauen, daß sie sich wie die Glieder der mathematischen Wissenschaft streng auseinander herausentwickeln.'

Mit Betonung aus dem 'heraus'.

Oder irgendeine noch besserer Variante, die mir noch nicht eingefallen ist.

Mit solchen Stolpersteinen hat man bei sprachlicher Überempfindlichkeit sich immer wieder mal herumzuschlagen.

Manche mögen das komisch finden.

Ich nicht.

So isses.

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